Wie verhalte ich mich korrekt?
Der deutsche Tierschutzbund hat einen Leitfaden für lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahmen veröffentlicht, wie generell verletzte / verunglückte Tiere behandelt werden sollten.
Auch wenn du selbst keinen Unfall verursacht und ein verwundetes Tier auf der Straße gefunden hast, solltest du handeln und nicht wegschauen. Der häufigste Grund, warum einem verletzten Tier nicht geholfen wird, ist die eigene Hilflosigkeit.
- Ruhe bewahren und Unfallstelle absichern. Anschließend eine Decke ausbreiten und das verletzte Tier darauf legen
- Ist das Tier bei Bewusstein, halte es mit einer Hand an der Nackenhaut fest und lege die andere Hand unter das Tier. Mit dem Griff in den Nacken vermeidest du Abwehrreaktionen des Tieres.
- Ist das Tier ohne Bewusstsein, greif mit beiden Händen unter den Körper des Tieres, achte darauf, den Kopf zu stützen und lege das Tier vorsichtig auf die Decke.
- Ruf die Polizei: Bitten darum, sofort die Adresse des nächstgelegenen diensthabenden Tierarztes oder einer Tierklinik für dich herauszusuchen. Tierkliniken sind 24 Stunden am Tag erreichbar.
- Du oder die Polizei muss anschließend sofort bei einem Tierarzt oder einer Tierklinik anrufen. Bring du oder evtl. die Polizei das Tier dort vorbei. Die berufliche Ethik verpflichtet den Tierarzt, lebenserhaltende Maßnahmen einzuleiten.
Das ABC – Schema für verletzte Tiere
- Atemwege frei machen: Lagere die Zunge des Tieres vorsichtig aus dem Maul vor und entferne ggf. Fremdkörper aus der Maulhöhle.
- Beatmen: Du kannst das Tier auch durch eine Mund-zu-Nase-Technik beatmen (8-12 mal pro Minute bei Hund und Katze über ein oder beide Nasenlöcher). Ziehe dazu die Zunge zwischen den Zähnen nach außen und halte die Schnauze geschlossen. Zum eigenen „Schutz“ kannst auch ein leichtes Tuch darüber halten. Ob die Beatmung erfolgreich war, siehst du, wenn sich der Brustkorb hebt und senkt.
- Compression (Kompression/Druck): Schlägt das Herz des Tieres nicht mehr, beginne sofort mit einer Herzdruckmassage in mit einem Rhythmus von 60-80 Kompressionen pro Minute. Nach jeweils 10-15 Kompressionen kannst du das Tier ein- bis zweimal beatmen. Bei kleineren Hunden und Katzen kannst du den Brustkorb mit einer Hand komprimieren, bei größeren Hunden in Seitenlage auf einem ebenen und stabilen Untergrund.